Warum dein Geist Grenzen braucht

 

_________________________________________________________________

Manchmal musst du Grenzen setzen. Nicht um anderen

weh zu tun, sondern um dich selbst zu schützen.

Manche Menschen nützen deine Gutmütigkeit sonst aus.

___________________________________________________________

 

Stell dir vor, dein Geist wäre dein Zuhause. Liebevoll eingerichtet, damit du dich wohl fühlst. Alles hat seinen Platz und seinen Wert. Viele Erinnerungsstücke deines Lebens, deiner Reisen, deiner Familie findest du dort, genauso wie Fotos von Momenten, an die du dich gerne erinnerst. Du fühlst dich sicher und geborgen.

 

Wieso aber hast du deine Eingangstür verschlossen und lässt nicht jeden hinein, der sich hier auch wohlfühlen würde?

 

Weil, sonst auch Menschen, die es nicht gut mit dir meinen, Zutritt hätte. Ohne Tür müsstest du ständig auf der Hut vor ungebetenen Gästen sein.

 

Das ist ja wohl logisch, denkst du jetzt sicher. Nicht jeder darf zu mir kommen. Kannst du schon erahnen, wo der Zusammenhang mit deinem Geist besteht?

 

Hast du manchmal Schwierigkeiten, anderen gegenüber ein klares NEIN auszusprechen.

 

Lässt du aus schlechtem Gewissen, andere deine Grenzen ständig überschreiten?

 

Für dein Zuhause gilt:

 

Dein Zuhause - deine Regeln!

 

Nicht, weil du ein böser Mensch bist und anderen ihre Freiheit, tun und lassen zu können, nicht gönnen würdest.

 

Nicht, weil dir die Bedürfnisse anderer egal sind und du egoistisch bist.

 

Sondern einfach, weil jeder Mensch das Recht darauf hat, selbst zu bestimmen, was er von anderen toleriert und was nicht. Was für ihn gut ist und was nicht.

 

Für dein Zuhause kennst du diese Regel und lebst danach. Dafür hast du dir einmal die Erlaubnis gegeben, dass du hier das Sagen hast.

 

Für deine Seele hingegen, deine eigenen persönlichen Grenzen, musst du dir diese Erlaubnis erst wieder geben.

 

Du darfst, musst sogar auch hier, selbst entscheiden, was du von anderen tolerierst und was nicht, ohne dadurch ein schlechter Mensch zu sein. Das haben uns andere nur zu lange eingeredet, um selbst einen Vorteil dadurch zu haben.

 

 

„Achte dich selbst, wenn du willst, dass andere dich achten“

 

Deine Seele verdient die gleiche Achtung wie dein Zuhause.

 

Wieso fällt es dir so schwer Grenzen zu setzen?

 

Niemand wird sich über dich beschweren, wenn du deine Türen absperrst und Menschen, die es nicht gut mit dir meinen, nicht in dein Haus lässt. Das ist gesellschaftlich akzeptiert und selbstverständlich.

 

Diese verinnerlichte Erlaubnis, Eigentum zu schützen, lassen wir jedoch oft außer Acht, wenn es uns selbst, unsere eigenen Gefühle, unser wichtigstes Eigentum betrifft. Es fällt uns schwer NEIN zu sagen und unsere persönlichen Grenzen zu schützen.

 

Du musst dir auch für dein Innerstes erlauben, diese eindeutigen Grenzen zu ziehen. Dir wurde vielleicht als Kind gesagt, dass du böse bist, wenn du nicht gehorchst. Dass du gemein bist, wenn du auf deine eigenen Bedürfnisse achtest. Dass du deine Eltern nicht schätzt, wenn du nicht so bist, wie sie es von dir erwarten.

 

Dir wurde angelernt, dass es egoistisch von dir sei, anderen gegenüber deine Bedürfnisse und Werte zu formulieren und zu verteidigen. Viele haben als Kind den falschen Schluss gezogen, dass sie nur in Ordnung sind, wenn sie positives Feedback von anderen erhalten. Unser Selbstwert ist dadurch abhängig vom Urteil anderer Menschen über uns geworden. Wir haben Schuldgefühle, wenn wir anderen nicht geben, was sie von uns wollen,

 

Als Erwachsener lässt du es jetzt einfach immer noch zu, dass andere sich dir gegenüber rücksichtslos verhalten. Deine eigenen Bedürfnisse steckst du immer mehr zurück. Einfach aus dem ehrenvollen Grund, weil du in den Augen der anderen kein schlechter Mensch sein möchtest. Du möchtest, dass andere dich mögen und verbiegst dich ständig.

 

Ja, das kommt mir bekannt vor, denkst du vielleicht. Aber was soll ich dagegen tun?

 

Um ungebetenen Eindringlingen nicht ausgeliefert zu sein, hast du in deinem Zuhause eine Haustür eingebaut. Für deine Seele benötigst du auch klare, eindeutige Grenzen und Regeln zu deinem Schutz. Diese von dir selbst definierten Werte wirken wie eine Haustür zum Schutz deiner Seele. Du musst deine Werte kennen und verteidigen, damit andere nicht mit dir machen können, was sie wollen. Oft nicht einmal, um dir bewusst zu schaden, sondern einfach, weil du sie nicht daran hinderst. Sonst stellst du die Bedürfnisse anderer weiterhin immer über deine eigenen und machst dich klein. Du zeigst dir und anderen dann jeden Tag, dass du dir selbst keinen Wert gibst.

 

Problematisch ist es, wenn wir als Erwachsene immer noch nicht unsere eigenen Werte und Bedürfnisse anderen gegenüber klar kommunizieren. Aus Angst vor negativer Beurteilung und damit scheinbar einhergehendem Liebesentzug. Wir  vermeiden es NEIN zu sagen, obwohl uns eigentlich danach wäre. Wir lassen andere einfach weiter unsere persönlichen Grenzen ungehindert überschreiten, ohne uns zu wehren. Nur weil wir uns schlecht und egoistisch dabei fühlen würden, unsere Bedürfnisse über die anderer zu stellen. Etwas was uns als Kind eingeredet wurde. 

 

Als Folge davon nimmst du dir sogar Kritik von Fremden an dir zu Herzen. Du tolerierst unangemessenes Verhalten. Das ungute Gefühl in dir ignorierst du weiterhin. Ein großer Trugschluss dabei ist, dass du ein gutherziger Mensch bist und von dir auf andere schließt. Nicht jeder jedoch hat dein Bestes im Sinne. Das alles nimmst du auf dich für die Hoffnung, dass die anderen mit dir zufrieden sind und du dich dann gut fühlst. Bei Kritik würdest du dich sofort als nicht in Ordnung und nicht liebenswert betrachten. Du hast dir als Kind angelernt, die Erwartungen der Eltern und anderer zu erfüllen, um dich als wertvolle Person zu sehen. Brav sein. Lieb sein. Folgsam sein. Niemandem Probleme bereiten.

 

Dann erst gibst du dir einen Wert. Deinen Selbstwert. Diese Strategie, die als Kind einen Sinn hatte, um die Fürsorge der Eltern zu erhalten, schadet dir als Erwachsener enorm. Du verbiegst dich so dein Leben lang für andere und verbietest dir unbewusst, auf deine eigenen persönlichen Grenzen und Bedürfnisse achten zu dürfen.

 

                 ____________________________________________________________

Es gibt keinen sicheren Weg zum Erfolg,

aber einen sicheren zum Misserfolg:

Es allen recht machen zu wollen.

PLATON

____________________________________________________________

 

 

Hast du ein schlechtes Gewissen dabei, für deine eigenen Bedürfnisse einzustehen? 

 

 

Du kannst lernen auf dich selbst, deine Bedürfnisse und Werte in Zukunft besser zu achten. Als erwachsener Mensch benötigst du nicht mehr das Wohlwollen aller und darfst es dir erlauben, das Einhalten deiner Grenzen einzufordern. Es ist sogar dein Recht und deine Pflicht diese Grenzen zu schützen, um dich selbst als wertvoll zu betrachten. Den Wert musst du dir nämlich selbst geben. Jedes Mal, wenn du nicht für dich eintrittst, oder deine Bedürfnisse zurückstellst, beweist du dir nicht wertvoll genug in deinen eigenen Augen zu sein.

 

 

Dass du die Regeln für dein Zuhause selbst aufstellst, ist dir klar. Jetzt muss dir noch bewusst werden, dass es auch dein Recht ist, deine persönlichen innere Grenzen zu definieren und in Folge zu achten, egal wem gegenüber. Selbstachtung kann gelernt und trainiert werden, um für dich selbstverständlich zu werden.

 

 

Gib dir jetzt die Erlaubnis dafür!

Sei es dir selber wert ab heute!

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0